Samstag, 16. Februar 2013

Wie entstehen Kondensstreifen?

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Sehr häufig sehen wir neben den klaasischen Wolkenformen solche, die sich als mehr oder weniger breiten Streifen quer über den ganzen Himmel erstrecken. Es handelt sich dabei um sogenannte Kondensstreifen. Wie aber kommt es zu der Bildung dieser geraden Wolkenstreifen? Dieser Frage wollen wir hier einmal nachgehen.
Die Erzeuger dieser sogenannten Kondensstreifen sind Verkehrsflugzeuge, die durchweg mit Düsentriebwerken angetrieben werden. In den Flugzeugturbinen wird Kerosin verbrannt, ein Mineralölprodukt von sehr geringer Dichte, es gehört chemisch zu den sogenannten Kohlenwasserstoffen.
Bei der Verbrennung entsteht zum einen Kohlendioxid, zum anderen große Mengen Wasserdampf, die nach hinten aus den Düsen ausgestoßen werden. Der Wasserdampf ist dabei der Auslöser für die Entstehung der Kondensstreifen. Da sich die Verkehrsflugzeuge in Höhen zwischen 10 und 12 km bewegen und es in diesen Höhen teilweise unter minus 50°C kalt ist, kondensiert dieser Wasserdampf sofort nach dem Austritt aus der Düse zu Eiskristallen, und das bildet den Kondensstreifen. Ist die Luft in der Flughöhe sehr trocken, so löst sich der Streifen sehr bald wieder auf, die Eiskristalle verdampfen (sublimieren wieder). Ist die Luft aber sehr feucht (nahe dem sogenannten Taupunkt), so bleiben die Kondensstreifen bestehen, wobei sie sich in der Breite ausdehnen. Oft ist dann der ganze Himmel mit diesen Streifen überzogen, obwohl sonst der Himmel eigentlich klar wäre. Das ist aber schon ein Anzeichen dafür, dass eine Schlechtwetterfront sich nähert und ein Wetterumschlag bevorsteht. Sind dagegen keine Kondensstreifen zu sehen, oder lösen sich die Vorhandenen sofort nach der Entstehung wieder auf, so ist die Luft in großer Höhe trocken, und man kann von einer einigermaßen beständigen Wetterlage in den nächsten ein bis zwei Tagen ausgehen.
Die Frage ist, ob sich die Kondensstreifen auf das Wetter und Klima auswirken. Sicher ist, dass hohe Schleierwolken temperaturausgleichend wirken, sie mindern tagsüber die Sonneneinstrahlung und nachts die Wärmeabstrahlung in den Weltraum. Als nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 in Amerika der Luftverkehr vorübergehend eingestellt wurde, registrierten die dortigen Wetterstationen einen deutlich höheren Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht. Weil die Kondensstreifen fehlten, konnte mehr Sonnenlicht einstrahlen, was zu einer höheren Tagestemperatur führte. Nachts hingegen wurde es kälter, als sonst, da die Wärmeabstrahlung in den Weltraum nicht durch die Kondensstreifen gemindert wurde.

Hier "zieren" einzig und allein Kondensstreifen den Himmel. Ohne den Luftverkehr wäre der Himmel noch absolut wolkenlos. Das zeigt aber eine zunehmende Luftfeuchtigkeit in großer Höhe - und damit einen baldigen Wetterumschwung an.



Dieses Video zeigt sehr schön, wie ein Kondensstreifen hinter einem Düsenflugzeug entsteht.

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